Frage:
Was machen Spinnen eigentlich an Weihnachten?

Sr. Arantxa:
Na was wohl, wir hängen herum! Sehr gerne übrigens in gepflegter Umgebung – kahle Ecken und verstaubte, schmucklose Zimmerpflanzen gibt es ja überall. Deshalb freuen wir uns sehr auf die Weihnachtszeit, wenn die uns beherbergenden Menschen einen frisch nach echter Natur duftenden Baum ins Haus holen und diesen dann schmücken. Wir helfen gerne dabei und verzieren das Werk mit kunstvollen Netzen.

Übrigens hat jemand meines Schlages vor langer Zeit ein kleines Wunder vollbracht, das heute noch in einem osteuropäischen Märchen weiterlebt, kennen Sie es? Die Sage von der Weihnachtsspinne:

Eine arme, aber fleißige Witwe lebte einst mit ihren Kindern in einer kleinen Hütte. An einem Sommertag fiel ein Tannenzapfen auf den Erdboden der Hütte und schlug Wurzeln. Die Kinder der Witwe kümmerten sich um den Baum und freuten sich über die Aussicht, bis zum Winter einen Weihnachtsbaum zu haben.

Der Baum wuchs, aber als Heiligabend kam, konnten sie es sich nicht leisten, ihn zu schmücken. Traurig gingen die Kinder zu Bett und schliefen ein. Eine Spinne beobachtete dies und verzierte den Baum über Nacht mit ihren schönsten Netzen.

Früh am nächsten Morgen wachten sie auf und sahen den mit Spinnweben bedeckten Baum. Als sie die Fenster öffneten, berührten die ersten Sonnenstrahlen die Spinnweben und verwandelten sie in Gold und Silber.

Die Witwe und ihre Kinder waren überglücklich. Von da an lebten sie nie wieder in Armut.